Ausbildung im Handwerk
In Deutschland wird eine Ausbildung dual absolviert: Zur praktischen Ausbildung, meist in einem Betrieb, findet die theoretische Ausbildung in einer Berufsschule statt.
Meistens dauert die Ausbildung, dauern die „Lehrjahre“, drei Jahre. Dann wird eine schriftliche und mündliche Prüfung abgelegt. Es gibt auch Ausbildungsberufe, die auf zwei Jahre Dauer ausgelegt sind. Je nach vorheriger (Schul-)Ausbildung kann auch eine Ausbildungsdauer um sechs bis zwölf Monate verkürzt werden. In jedem Jahr suchen viele Schulabgänger eine Möglichkeit, in ihrem Traumberuf ausgebildet zu werden. Ebenso suchen viele Handwerksbetriebe Auszubildende, die zum Beruf und in den Betrieb passen. Für viele Berufe gibt es bestimmte Voraussetzungen, wie einen Schulabschluss oder mathematisches Verständnis.
Die Ausbildung im Betrieb
Hat ein Schulabgänger mit seiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz den Zuschlag eines Handwerksbetriebs erhalten, wird ein Ausbildungsvertrag geschlossen. Der Vertrag ist zeitlich befristet auf die Dauer der Ausbildung und endet mit erfolgreichem Prüfungsabschluss. Vor dem Ende der Ausbildungszeit erhalten die Auszubildenden den Bescheid, ob sie im Anschluss einen Arbeitsvertrag erhalten oder nicht übernommen werden. Ebenso haben sie selbst die Möglichkeit, nach der Ausbildung eine Stelle in einem anderen Betrieb anzunehmen oder vielleicht einen weiteren Schulbesuch oder ein Studium anzuschließen.
Früher wurde vom Handwerksbetrieb für seine Ausbildungsleistungen und teilweise auch für die Unterbringung und Verpflegung des Lehrlings ein Lehrgeld erhoben. Heute wird den Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung gezahlt. Je nach Lebenslage und Höhe der Vergütung kann zusätzlich BAföG beantragt werden.
Die Ausbildung beginnt meist im September. Für die Auszubildenden ist ein Ausbilder zuständig. Je nach Betriebsgröße kann es der Betriebsinhaber sein oder eine von ihm bestimmte und entsprechend ausgebildete Person. Zunächst werden die Auszubildenden in den Betrieb und in die Grundlagen des Handwerks eingeführt. Bald aber geht es auch wieder in die Schule. Der Berufsschulunterricht kann ein- oder zweimal in der Woche oder als Blockunterricht stattfinden. Bei Blockunterricht wechseln sich betriebliche Ausbildung und Berufsschule beispielsweise in Blöcken zu jeweils drei Monaten ab. Je nach Alter der Auszubildenden und Dauer des Unterrichts kann die Verpflichtung bestehen, nach der Schule noch in den Betrieb zu gehen. Je nach Standort des Ausbildungsbetriebs kann die Fahrt zur Berufsschule länger dauern, wenn beispielsweise der Handwerksbetrieb irgendwo auf dem Land, die einzige Berufsschule aber in der nächsten Kreisstadt ist.
Berichtsheft und Prüfungen
Die Auszubildenden dokumentieren täglich, wöchentlich oder monatlich, was sie gelernt haben. Dies kann von Stichworten bei täglichem bis zu kleinen Referaten bei monatlichem Bericht reichen. Die Berichtshefte werden regelmäßig vom Ausbilder abgezeichnet. Nach der halben Ausbildungszeit erfolgt eine Zwischenprüfung. Am Ausbildungsende steht die Gesellenprüfung. Besteht man sie nicht, kann sie wiederholt werden.