Der Kürschner
Bereits in der Steinzeit wurden Felle bearbeitet und genutzt. Zu dieser Zeit war die Herstellung von Stoffen oder Strickwaren noch gänzlich unbekannt. Das erlegte oder gefundene Wild wurde aufgeschnitten, gehäutet und in seine Bestandteile zerlegt. Die Haut musste konserviert und je nach geplanter Verwendung von Haaren befreit werden.
Als die ersten Stech- und Schneidewerkzeuge erfunden waren, wurden diese auch für die Verarbeitung von Leder und Pelzen verwendet: Die Schneidewerkzeuge, um das Material in die passende Form zu bringen, die Stechwerkzeuge, um Löcher in die Häute zu machen und einzelne Teile durch Sehnen oder Pflanzenfasern zu verbinden. Im Winter wurde Schutz für Füße, Beine und Rumpf benötigt. Auch Taschen und andere Behältnisse wurden gefertigt. Durch verschiedene Tierarten in den unterschiedlichen Regionen war ein Handel mit Pelzen wahrscheinlich schon in der Steinzeit lebendig.
Heute arbeiten Kürschner entweder in eigenen Ateliers und stellen Pelz- und Lederkleidung her, arbeiten beispielsweise Pelzmäntel, -jacken und Lederhosen um oder kaufen Pelze an, oder sind als Angestellte in Pelzmodengeschäften oder in der Industrie tätig.
Genauso wie andere stationäre Geschäfte sind auch viele Kürschnerbetriebe aus dem allgemeinen Stadtbild verschwunden. Dies hat auch damit zu tun, dass es heute immer mehr Menschen gibt, die teilweise aggressiv gegen Pelzverkäufe vorgehen.
Das Kürschnerhandwerk besteht allerdings aus mehr als Pelzverarbeitung und sollte als eines der ältesten Handwerke erhalten bleiben.