Bäcker und Konditor
Die Verarbeitung von Getreide zu Mehl und das Backen von Brot aus diesem Mehl sind zwei der ältesten Handwerke. Der Nachname Müller in seinen verschiedensten Formen ist der häufigste in Deutschland vorkommende. Der Name Becker kommt häufiger vor als die Version mit dem Buchstaben „ä“, kann aber auch eine andere Bedeutung als Bäcker haben. Dieser Nachname ist in Deutschland der achthäufigste. Daran kann man sehen, dass beide Berufe schon seit langem und von vielen Menschen in früheren Jahrhunderten ausgeübt wurden.
Das Bäckerhandwerk
Der Bäcker stellt Brot in verschiedensten Sorten und aus unterschiedlichsten Getreidearten her. Begonnen hatte das Handwerk vermutlich mit Fladen aus zwischen Steinen zermahlenen Körnern und Wasser. Dieser Teig wurde dann wahrscheinlich auf von der Sonne gewärmten Steinen flach getrocknet und, nachdem das Feuer beherrscht wurde, später auf Steinen, die im Feuer oder in heißer Asche lagen gebacken. Daraus entstand die heutige Vielfalt, die nicht nur von Land zu Land, sondern auch schon innerhalb einer Stadt und von einem Bäcker zum nächsten Bäcker sehr verschieden ist.
Neben Brot produzieren Bäcker auch Brötchen, auch Semmeln oder Schrippen genannt, Hefe- und Plunderteile, Blechkuchen und viele andere Gebäcksorten. Brot ist für viele Menschen ein Grundnahrungsmittel. In Frankreich war bis ins Jahr 1978 der Brotpreis festgeschrieben, so dass sich jeder das Baguettebrot leisten konnte.
Der Bäckerberuf wird hauptsächlich nachts ausgeübt. Zwischen zwei und drei Uhr beginnt die Arbeit. Es werden für viele Arbeiten heute Maschinen eingesetzt, trotzdem wird noch viel mit der Hand geknetet und gerührt. Die verschiedenen Materialien, die vermischt werden, ihr Geruch und ihre Konsistenz sind ein sinnliches Erlebnis. Gegen sechs Uhr müssen die ersten Brötchen und Brote fertig sein. Auch am Wochenende muss gearbeitet werden, da jeden Tag von den Kunden frisches Brot gewünscht wird.
Der Konditor
Einige Arbeiten des Bäckerhandwerks überschneiden sich mit denen des Konditors. Beide stellen Kuchen und süße Gebäckstücke her. Allerdings lernt der Auszubildende in Konditorhandwerk nicht, Brot zu backen. Vielmehr liegt der Fokus darauf, Torten, Kuchen, Marzipan, Speiseeis, Hohlfiguren, Pralinen und andere süße Sachen herzustellen und zu dekorieren. Diese Arbeiten müssen ebenfalls schon vor Geschäftsbeginn erledigt werden. Auch hier werden viele Arbeiten von Maschinen übernommen, Verrichtungen wie Kneten, Mischen, Mengen oder der Aufbau einer Torte in mehreren Etagen sind aber reine Handarbeit und erfordern Geduld und gute Kenntnis der Materialien. Der Konditor muss Freude am Dekorieren haben und für neue Ideen viel Kreativität mitbringen.
Hygiene und Nachtarbeit
Bäcker und Konditor stellen Lebensmittel her. Deshalb ist in beiden Bereichen sehr auf Hygiene zu achten. Bei der Arbeit sind die Haare abzudecken. Auf die penible Reinigung der Maschinen nach Gebrauch wird größter Wert gelegt.
Die Nachtarbeit kann zu einer Belastung werden, wegen der man vielleicht den Beruf aufgibt oder in die Brotindustrie wechselt. Jedoch fallen auch hier regelmäßig Nachtschichten an.